Beschreibung
Die Digitalisierung erfasst alle Lebens- und Arbeitsbereiche, so auch das Handwerk. Das Handwerk ist ein wichtiger Motor für Wachstum und Wohlstand in Deutschland. Mit fast einer Million Betrieben stellt es einen wesentlichen Teil des Mittelstands dar. Darüber hinaus ist das facettenreiche Handwerk „Ausbilder der Nation“: Über 27 Prozent aller Auszubildenden sind im Handwerk beschäftigt. Mit dem Aufgreifen der Themen Digitalisierung und Energieeffizienz sichert das Handwerk seine Zukunftsfähigkeit.
Die Digitalisierung eröffnet dem Handwerk gänzlich neue Möglichkeiten: Betriebe können neue Kundenkreis zu erschließen (z. B. über Online-Konfiguratoren), neue Serviceangebote entwickeln und Betriebsprozesse effizienter zu gestalten (z. B. durch das Internet of Things), individuelle Produkte herstellen (z. B. durch 3D-Druck), die Kundenberatung verbessern (z. B. durch Virtual Reality), die Ausbildung verbessern (z. B. durch Simulatoren) oder die Mitarbeiter entlasten (z. B. durch Roboter).
Doch damit ändern sich auch die Anforderungen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Handwerksbetrieben in rasanter Geschwindigkeit. Die Weiterbildung im Handwerk umfasst u.a. die berufliche Fortbildung. Diese wird im Berufsbildungsgesetz und in der Handwerksordnung geregelt. Neben bundesweit geltenden Fortbildungsverordnungen gibt es Kammerregelungen, die auch regionale Erfordernisse berücksichtigen. Die Bundesregierung hat für die unterschiedlichsten Bereiche Fortbildungsverordnungen erlassen, in denen die Prüfungsinhalte festgelegt werden. Beispiele hierfür sind die Abschlüsse der Industriemeisterinnen und Industriemeister, der Fachwirtinnen und Fachwirte, der Fachkaufleute und die Abschlüsse im IT-Bereich.
Insbesondere im IT-Bereich ändern sich die Anforderungen derart rasant, dass heute nur sehr schwer abzusehen ist, welche Kompetenzen das Handwerk in Zukunft benötigt. Der Beirat Weiterbildung der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) will mit dem Symposium „Handwerk 4.0: Zukunftsszenario zum Weiterbildungsbedarf im Handwerk“ in Berlin den Bedarf zum Erwerb digitaler Kompetenzen identifizieren und ein Zukunftsszenario für die künftige Weiterbildung von Fachkräften im Handwerk entwerfen. Die zentrale Fragestellung lautet:
Welche Chancen bietet die Digitalisierung für das Handwerk und welche Kompetenzen werden die Beschäftigten dann benötigen?
Im Rahmen des Symposiums werden Zukunftsszenarien zur Digitalisierung erarbeitet und diskutiert. Ziel ist es benötigte Kompetenzfelder für die Weiterbildung von Handwerkerinnen und Handwerkern zu identifizieren und ihre Umsetzung in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs einzubringen. Die Ergebnisse sollen in Handlungsempfehlungen zur Digitalisierung im Handwerk zusammengefasst werden.
Programm
Im Rahmen des Symposiums werden Zukunftsszenarien zur Digitalisierung erarbeitet und diskutiert. Ziel ist es benötigte Kompetenzfelder für die Weiterbildung von Handwerkern zu identifizieren und ihre Umsetzung in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs einzubringen. Die Ergebnisse sollen in einem Papier mit Handlungsempfehlungen zusammengefasst werden.
Agenda:
09.30 Uhr | Registrierung Moderation: Rüdiger Weißbach, HAW Hamburg / Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Hamburg |
10.00 Uhr | Begrüßung Prof. Dr. Jochen Koubek, Sprecher GI-Beirat „IT-Weiterbildung“ / Universität Bayreuth |
10.15 Uhr | Einführung: Zukunftsszenarien zum Weiterbildungsbedarf im Handwerk Christine Regitz, Vizepräsidentin Gesellschaft für Informatik / Vice President User Experience, Member of the Supervisory Board SAP SE |
10.30 Uhr | Stand der Weiterbildung in Mittelstand und Handwerk Walter Pirk, Heinz-Piest-Instituts für Handwerkstechnik e.V., Kompetenzzentrum Digitales Handwerk |
10.50 Uhr | Praxisbeispiele Digitalisierung im Handwerk - Sabrina Wurm, Beauftragte für Innovationen und Technologie, Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim
- Andreas Ennen, elektro-bau-montage GmbH & Co. KG
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11.20 Uhr
| Podiumsdiskussion: „Herausforderung der Digitalisierung für den IT-Mittelstand und das Handwerk“ Moderation: Prof. Barbara Schwarze, Vorsitzende Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V., Initiative D21 - Stephan Blank, Zentralverband des Deutschen Handwerks / Kompetenzzentrum Digitales Handwerk
- Sven Ursinus, Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) / Kompetenzzentrum “IT-Mittelstand”
- Sabrina Wurm, Beauftragte für Innovation und Technologie, Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim
- Roland Riethmüller, Redaktion Meistertipp
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12.20 Uhr | Vorstellung Smart Data Forum Antje Nestler, Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut / Smart Data Forum anschl. Mittagspause inkl. Ausstellung und Netzwerken |
13.30 Uhr | Berufsbildung 4.0: Maßnahmen und Ansätze des BMBF MinR’in Angelika Block-Meyer, Referatsleiterin Ordnung und Qualitätssicherung der beruflichen Bildung, Bundesministerium für Bildung und Forschung |
13.50 Uhr | Digitalisierung und Weiterbildung im Handwerk Dr. Gert Zinke, BIBB - Bundesinstitut für Berufliche Bildung |
14:10 Uhr | IT-Sicherheit im Handwerk: Das IT-Grundschutz-Profil für Handwerkskammern Stefan Becker, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik / Allianz für Cybersicherheit |
14.30 Uhr | IT-Sicherheit und Datenschutz: Weiterbildung im Handwerk mit dem ECDL Thomas Michel, Dienstleistungsgesellschaft für Informatik / Stv. Vorsitzender Initiative MINT Zukunft schaffen |
14.45 Uhr | Podiumsdiskussion: „Leitlinien für den Erwerb digitaler Kompetenzen im Handwerk“ Moderation: Prof. Barbara Schwarze, Vorsitzende Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V., Initiative D21 - Silvia Palka, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
- Dr. Gert Zinke, BIBB - Bundesinstitut für Berufliche Bildung
- Dr.-Ing. Michael Solvie, Solvie und Kollegen Unternehmensberater GmbH
- Stefan Becker, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik / Allianz für Cybersicherheit
- Walter Pirk, Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik e.V., Kompetenzzentrum Digitales Handwerk
- Andreas Ennen, elektro-bau-montage GmbH & Co. KG
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15.45 Uhr | Ausblick: Digitale Kompetenzen in der Weiterbildung von Beschäftigten im Handwerk Prof. Dr. Jochen Koubek, Sprecher GI-Beirat „IT-Weiterbildung“ / Universität Bayreuth |
16.00 Uhr | Ende Ausstellung und Netzwerken |